Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule und vor allem Schädigungen der Bandscheibe verursachen oft starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Wenn gegen heftige akute oder gegen chronische, ausstrahlende Rückenschmerzen die gängigen Behandlungsmaßnahmen, wie Schmerzmedikation oder Physiotherapie, nichts mehr ausrichten, können die periradikuläre Therapie (PRT) und die Facettengelenksinfiltration (PAT) helfen.
Die PRT /PAT wird regelhaft von den privaten Krankenkassen übernommen. Auch bestimmte gesetzliche Versicherungen erstatten die Kosten. Beispielsweise sind wir bei der Techniker Krankenkasse ein hierfür zertifiziertes Zentrum, so dass eine vollständige Kostenübernahme gewährt ist.
Eine periradikuläre Therapie (PRT) wird zur lokalen Behandlung von Schmerzen eingesetzt, die von einer Nervenwurzelreizung im Bereich der Wirbelsäule ausgehen (radikulärer Schmerz). Meist liegen einer solchen Reizung ein Bandscheibenvorfall oder knöchern bedingte Nervenwurzeleinengungen zugrunde, zum Beispiel bei Veränderungen/Degenerationen im Rahmen einer Spinalkanalstenose. Für den radikulären Schmerz ist es typisch, dass sich Schmerzursache und Schmerzreaktion gegenseitig verstärken. Ist die Nervenwurzel entzündet, werden bestimmte körpereigene Substanzen freigesetzt, die neue Schmerzen hervorrufen. Dadurch schwillt der Nerv weiter an und der Druck des umgebenden Gewebes steigt.
Eine Facettengelenksinfiltration (PAT) wird zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt, die aufgrund von Verschleißerkrankungen an den kleinen Wirbelgelenken meist in Kombination mit einer lokalen Entzündungsreaktion mit Knochenödem entstehen. Nicht selten sind die Schmerzen morgens nach dem Aufstehen deutlich intensiver und lassen im Laufe des Tages nach, nehmen aber bei Belastung wieder an Intensität zu.
Hier eröffnet ein modernes Verfahren neue Perspektiven in der Therapie von Rückenschmerzen. Unter Bildwandler gestützter Kontrolle werden schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente direkt an den Ort des Schmerzgeschehens appliziert. Bei der periradikulären Therapie (PRT) wird eine dünne Injektionsnadel bis an die gereizte Nervenwurzel im Bereich der Wirbelsäule vorgeschoben, bei der Facettengelenksinfiltration (PAT) entsprechend bis an die gereizten Facettengelenke. Über diese Nadel werden Medikamente eingebracht, die eine lokal betäubende sowie entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben. Das Entzündungs- und Schmerzgeschehen spielt sich meist auf einem geringensehr kleinen Raum ab. Da die optimale Sicht durch die Bildwandler-Kontrolle eine zielgenaue Steuerung und millimetergenaue Verabreichung der Medikamente erlaubt, ist nur eine geringe Medikamentendosis notwendig.
Wichtig ist es, die Schmerzspirale zu unterbrechen, so dass die entzündete Nervenwurzel sich beruhigt, und ihre Schwellung abnimmt. Der Teufelskreis von Entzündung und Schmerzsteigerung wird durch die Entlastung der Nervenwurzel durchbrochen.
Die Behandlung erfolgt in Bauchlage und dauert circa 5 Minuten. Es ist keine besondere Nachbehandlung nötig. Nach etwa 30 Minuten dürfen Sie unsere Praxis wieder verlassen. Wichtig ist, dass Sie sich am Tag der Infiltration schonen und nicht Autofahren!
Die periradikuläre Therapie (PRT) und die Facettengelenksinfiltration (PAT) wirken extrem schnell. Schon nach der ersten Behandlung ist meist eine deutliche Schmerzlinderung spürbar. Gewöhnlich sind jedoch mehrere Behandlungssitzungen in wöchentlichen Abständen notwendig, um so den gewünschten Effekt zu erzielen. Bei einer erheblichen Anzahl der Patienten kommt es zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden bis hin zu einer anhaltenden Schmerzlinderung und Verbesserung der Situation im Alltag. Oft stellen sie eine risikoarme, schonende und sehr effektive Alternative zur Operation dar. Inwieweit dies tatsächlich ausreichend und zutreffend ist, muss immer im Einzelfall entschieden werden.
Die PRT /PAT wird regelhaft von den privaten Krankenkassen übernommen. Auch bestimmte gesetzliche Versicherungen erstatten die Kosten. Beispielsweise sind wir bei der Techniker Krankenkasse ein hierfür zertifiziertes Zentrum, so dass eine vollständige Kostenübernahme gewährt ist.
Wir sind unter anderem bei der Techniker Krankenkasse ein hierfür zertifiziertes Zentrum, sodass eine vollständige Kostenübernahme gewährt ist.
Die Facettengelenksarthrose (Spondylarthrose) beschreibt einen Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke. Zunehmendes Alter und Überlastung führen zum Verlust der dämpfenden Knorpelschicht zwischen den Facettengelenken, so dass die Facettengelenke zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule schmerzhaft aufeinander reiben. Dies kann auch für die Kreuzdarmbein-Gelenke (Iliosacralgelenk) gelten.
Wie jedes Gelenk des menschlichen Körpers besitzt auch das Facettengelenk eine Gelenkkapsel, die die Versorgung mit Gefäßen und Nerven gewährleistet. Der Nervenast, Ramus dorsalis, versorgt die Gelenkkapsel der Facettengelenke. Kommt es bedingt durch die Arthrose des Facettengelenks zur Reizung der Gelenkkapsel, so werden Schmerzimpulse zu den Schmerzzentren im Rückenmark und im Gehirn weitergeleitet.
Eine minimalinvasive Facettengelenksdenervierung (Thermokoagulation) kann hier zu sofortiger Schmerzlinderung führen.
Wenn eine ursächliche Therapie dieser Fehlbelastung nicht mehr möglich ist, so kann ein Ausschalten, eine Denervierung, der schmerzleitenden Nerven notwendig werden. Zuerst muss neben einer sorgfältigen Indikationsprüfung eine Probeinfiltration des Nervs durchgeführt werden. Ähnlich einer akuten Schmerzbehandlung wird unter Röntgenkontrolle eine vorübergehende Ausschaltung des Ramus dorsalis durch Applikation einer speziellen Medikamentenzusammenstellung im Versorgungsgebiet des Nervs erreicht. Man kann sich das im Prinzip wie bei einer zahnärztlichen Betäubung vorstellen. Kommt es hierdurch zu einer deutlichen Beschwerdebesserung, so wird in einem zweiten Schritt eine länger anhaltende Wirkung mittels einer Thermokoagulation erreicht. Dabei wird ebenfalls unter radiologischer Kontrolle eine kleine Wärmesonde in der Nähe des Nervs platziert. Anschließend wird nach mehreren Bildwandler-gestützten Tests, die die korrekte Lage und Funktion garantieren, die Umgebung des Nervs erhitzt und dabei die Nervenfunktion, die Schmerzweiterleitung, abgeschaltet.
Die perkutane Thermokoagulation hat den Vorteil der gezielten und exakten Wirkung, sowie der längeren Wirkdauer. Die Menge an nebenwirkungsreichen Schmerzmitteln kann deutlich reduziert werden. Zudem ist die Methode minimalinvasiv, sodass die Therapie ambulant durchgeführt werden kann. Oft kann so eine größere Operation wie z. B. eine Wirbelsäulenversteifungsoperation vermieden werden. Sollten die Symptome nach einiger Zeit erneut auftreten, kann die Behandlung problemlos wiederholt werden.